Das Buddy-System – Verantwortung, Sicherheit & Tauchen in der Praxis
Das Buddy-System im Sporttauchen
Verantwortung, Verfahren & Sicherheit verstehen
Das Buddy-System ist eines der fundamentalsten Sicherheitsprinzipien im Sport-Tauchsport. Jeder zertifizierte Taucher lernt es während seines Open Water Diver Kurses — aber wie gut erinnerst du dich daran? Und noch wichtiger: Wie konsequent wendest du es beim realen Tauchen an?
Dieser Leitfaden erklärt, warum das Buddy-System existiert, wie man richtig mit einem Buddy taucht, was zu tun ist, wenn man seinen Buddy verliert, und wie Verantwortung beim geführten Sporttauchen funktioniert.
Erinnerst du dich an deinen Open Water Diver Kurs?
Der Open Water Diver Kurs ist die erste vollständige Zertifizierung im Sport-Tauchsport.
Während dieses Kurses hast du:
- die Theorie abgeschlossen (im Klassenzimmer oder online)
- im begrenzten Freiwasser trainiert (Pool oder begrenztes Freiwasser)
- 4 Freiwassertauchgänge absolviert
- und deine Open Water Diver Zertifizierung erhalten
Diese Zertifizierung erlaubt dir, selbstständig mit einem Buddy zu tauchen, innerhalb der Grenzen deiner Ausbildung, Ausrüstung zu mieten und weltweit an geführten Tauchgängen teilzunehmen.
Aber eine ehrliche Frage:
Erinnerst du dich noch, was dir über das Buddy-System beigebracht
wurde?
Warum tauchen wir im Buddy-System?
Das Buddy-System ist nicht optional — es ist ein grundlegendes Sicherheitsprinzip des Sporttauchens.
Wichtig: Solange du nicht als Solo Diver ausgerüstet und zertifiziert bist, bist du an das Buddy-System gebunden. Solotauchen erfordert zusätzliche Ausbildung, spezialisierte Ausrüstung und eine andere Zertifizierung.
Tauchen mit einem Buddy ist:
- ✓ sicherer
- ✓ weniger stressig
- ✓ und einfach angenehmer
Ein Buddy ist nicht nur "jemand, der neben dir taucht", sondern ein aktiver Sicherheitspartner.
Dein Buddy kann:
- in einem Notfall helfen
- bei Bedarf Luft teilen
- bei Ausrüstungsproblemen helfen
- Unterstützung und Sicherheit bieten
- gemeinsam kommunizieren und navigieren (siehe: Handzeichen-PDF)
Wie taucht man richtig mit einem Buddy?
Vor dem Tauchgang
- führt gemeinsam einen Buddy-Check durch (BWRAF / SEABAG oder ähnlich — siehe: Sicherheitscheck vor dem Tauchgang)
-
überprüft:
- Luftversorgung
- Blei
- Inflatorfunktion
- Schnellabwürfe
- korrekte Ausrüstungspassform
Während des Tauchgangs
- haltet ständigen Sichtkontakt
- überprüft regelmäßig gegenseitig die Luft (siehe auch: Luftverbrauch)
- kommuniziert klar mit Handzeichen
- passt Geschwindigkeit und Tiefe gemeinsam an
👉 Abstand: nicht mehr als eine Armlänge, genau wie im Open Water Kurs gelehrt.
Was tun, wenn du deinen Buddy verlierst?
Das Verfahren ist klar und weltweit trainiert:
- Suche maximal 1 Minute lang
- Wenn der Buddy nicht gefunden wird → kontrollierter Aufstieg
-
Kein Sicherheitsstopp erforderlich, weil:
- Sporttauchgänge NDL-Tauchgänge sind
- ein direkter Aufstieg jederzeit ohne signifikantes Risiko möglich ist
Das ist kein Notfall – und kein Drama.
Selbst sehr erfahrene Taucher verlieren gelegentlich ihren Buddy oder die Gruppe. Unterwasserfotografen sind besonders dafür bekannt, sich auf ein Motiv zu konzentrieren und unbeabsichtigt Abstand zu schaffen 😉
Genau deshalb ist das Buddy-Verfahren klar definiert und Teil der Ausbildung jedes Tauchers.
Mehr über Sicherheitsstopps und Aufstiegsverfahren: Sicherheitsstopp.
Lokaler Tipp – Speziell für Koh Chang
An den meisten Tauchplätzen rund um Koh Chang:
- reicht eine Felsen- oder Riffstruktur nahe an die Oberfläche
-
indem du dem Riff in flacheres Wasser folgst, wirst du
natürlicherweise:
- diese Struktur erreichen
- und in der Nähe des Bootes bleiben
👉 In der Praxis bedeutet dies, dass du normalerweise innerhalb eines Radius von etwa 20 Metern vom Tauchboot bleibst.
Erfahre mehr über unsere lokalen Tauchplätze: Tauchplätze Koh Chang.
Was ist, wenn ich meinen Buddy beim Tauchen in einer Gruppe mit Guide verliere?
Sehr wichtig:
- Signalisiere dem Guide sofort
- Gib kein "OK"-Zeichen, wenn dein Buddy fehlt
-
Besonders bei reduzierter Sicht:
- kann der Guide nicht jeden Taucher die ganze Zeit sehen
- dein Feedback ist essenziell
👉 Wenn dein Buddy fehlt, wird der Tauchgang für euer Buddy-Team unterbrochen, und der Guide muss informiert werden.
Warum passieren Buddy-Trennungen?
Realistisch und ehrlich:
- reduzierte Sicht ist eine natürliche Bedingung
-
Ursachen sind:
- Wind
- Wellen
- Strömungen
- Gezeiten
👉 Weder der Tauchbetrieb noch der Guide können diese Faktoren kontrollieren.
Unter solchen Bedingungen wird die Buddy-Aufmerksamkeit noch wichtiger:
- halte den richtigen Abstand
- verlangsame
- kommuniziere aktiv
- bleibe fokussiert
Zu weit auseinanderzugehen bedeutet, das Buddy-System zu verlassen, absichtlich oder nicht.
Was ist die Rolle des Tauchguides?
Der Guide:
- führt den Tauchgang
- kennt das Riff
- zeigt Meeresleben und tauchplatzspezifische Highlights
- hilft bei Problemen
Jedoch:
Ein Guide ersetzt nicht die persönliche Verantwortung.
Der Guide schwimmt voraus.
Du bleibst verantwortlich für dich selbst und deinen Buddy.
Interessiert daran, deine Tauchfähigkeiten zu verbessern? Schau dir unsere Kurse an: Advanced Open Water Diver und Rescue Diver.
Was ist, wenn ein ganzes Buddy-Team von der Gruppe getrennt wird?
Das hängt vom Tauchbriefing ab, aber im Allgemeinen:
- ihr seid zwei Taucher, nicht allein
- ihr seid zertifizierte Open Water Taucher oder höher
- ihr dürft selbstständig als Buddy-Team tauchen
Bei unseren Tauchoperationen in Koh Chang:
- maximale Tauchzeit: 60 Minuten
-
wenn ihr nach dieser Zeit nicht auftaucht:
- wird die Crew eine Suche einleiten
👉 Das ist kein Versagen — es ist ein definiertes Sicherheitsverfahren.
Möchtest du mit uns tauchen? Schau dir unsere Fun Dives und Preise an.
Fazit – Verantwortung ist Teil des Tauchens
Das Buddy-System ist kein theoretisches Konzept aus einem
Lehrbuch.
Es ist eine aktive Verantwortung für jeden
zertifizierten Taucher — unter guten und herausfordernden
Bedingungen.
Guides helfen.
Boote bieten Logistik.
Tauchcenter sorgen für Organisation und Sicherheit.
👉 Aber Tauchen bleibt ein Buddy-Sport.
Deshalb wird das Buddy-System von der ersten Pool-Session an gelehrt.